Gretchen
Am Spinnrade
Franz Schubert
Gretchen
am Spinnrade
Johann Wolfgang von Goethe
Meine Ruh’ ist hin,
Mein Herz ist schwer,
Ich finde sie nimmer
Und nimmermehr.
Wo ich ihn nicht hab’
Ist mir das Grab,
Die ganze Welt
Ist mir vergällt.
Mein armer Kopf
Ist mir verrückt
Mein armer Sinn
Ist mir zerstückt.
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Meine Ruh’ ist hin,
Mein Herz ist schwer,
Ich finde sie nimmer
Und nimmermehr.
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Nach ihm nur schau’ ich
Zum Fenster hinaus,
Nach ihm nur geh’ ich
Aus dem Haus.
Sein hoher Gang,
Sein’ edle Gestalt,
Seines Mundes Lächeln,
Seiner Augen Gewalt.
Und seiner Rede
Zauberfluss.
Sein Händedruck,
Und ach, sein Kuss!
Meine Ruh’ ist hin,
Mein Herz ist schwer,
Ich finde sie nimmer
Und nimmermehr.
Mein Busen drängt sich
Nach ihm hin.
Ach dürft’ ich fassen
Und halten ihn.
Und küssen ihn
So wie ich wollt’
An seinen Küssen
Vergehen sollt’!
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Gretchen at the spinning-wheel
Johann Wolfgang von Goethe
My peace is gone
My heart is heavy;
I shall never
Ever find peace again.
When he’s not with me,
Life’s like the grave;
The whole world
Is turned to gall.
My poor head
Is crazed,
My poor mind
Shattered.
My peace is gone
My heart is heavy;
I shall never
Ever find peace again.
It’s only for him
I gaze from the window,
It’s only for him
I leave the house.
His proud bearing
His noble form,
The smile on his lips,
The power of his eyes,
And the magic flow
Of his words,
The touch of his hand,
And ah, his kiss!
My peace is gone
My heart is heavy;
I shall never
Ever find peace again.
My bosom
Yearns for him.
Ah! if I could clasp
And hold him,
And kiss him
To my heart’s content,
And in his kisses
Perish!
Translations by Richard Stokes, author of The Book of Lieder (Faber, 2005)
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